Wie kann man diese geschichtsträchtige Stadt erleben, sie sehen und erfassen, das ist die Frage die sich bei den zahlreichen Möglichkeiten die sich aus ihr ergeben stellt. Dabei kann diese Frage nicht beantwortet werden, für jeden Dresdner und jeden Besucher ist es sicherlich ein anderer Ort der genau diese Stadt ausmacht und sie am besten beschreibt. Im Folgenden werden daher lediglich die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Dresdens kurz vorgestellt. Manchmal bietet sich die Möglichkeit vom empfohlenen Pfad abzuweichen, Stadtteile zu besuchen die in keinem Reiseführer beschrieben stehen, einfach in eine Straßenbahn zu steigen und von Endhaltestelle zu Endhaltstelle zu fahren und sich unter die Bewohner dieser Stadt zu mischen. Viel Spaß beim entdecken.
- Die Frauenkirche und der Neumarkt
Wohl das bekannteste Bauwerk Dresdens überhaupt und damit eines der Wahrzeichen ist die wiedererbaute Frauenkirche, eine evangelisch-lutherische Kirche des Barocks im Zentrum der Dresdener Altstadt, welche bereits durch die zahlreichen der Mutter Gottes geweihten Vorgängerkirchen auf eine tausendjährige Geschichte zurückblickt. Der heute bekannte Kuppelbau entstand aber erst im 18. Jahrhundert nach einem Entwurf von George Bähr. Bis zu den Luftangriffen der Alliierten am 13.Februar 1945 prägte Sie das Stadtbild und blieb im Anschluss bis zum Wiederaufbau in Form einer Ruine als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung erhalten. 1994 begann dann der bis 2005 andauernde Wiederaufbau den Spender und Fördervereine auf der ganzen Welt finanzieren halfen und das alte Stadtbild damit wieder herstellte. Aus dem Mahnmal gegen den Krieg sollte nun ein Symbol der Versöhnung werden. Nähere Informationen zur Besichtigung, Gottesdiensten, Terminen und der Geschichte des Bauwerkes finden Sie auf der Webseite der Frauenkirche. Im Zuge des Wiederaufbaus der Frauenkirche wurde auch der umliegende Neumarkt nach historischem Vorbild rekonstruiert und die typischen Giebelhäuser wieder errichtet, womit Dresden sein altes Stadtzentrum zurück erhalten hat.
Neben der Frauenkirche ein ebenfalls sehr bekanntes Bauwerk ist dieses von Gottfried Semper im ersten Bau zwischen 1838 und 1841 errichtete Opernhaus am Theaterplatz. Nach der völligen Zerstörung auf Grund eines Brandes im Jahre 1869 wurde es nach nur vier Wochen als Interimstheater wiedereröffnet und mit dem Bau des zweiten königlichen Hoftheaters begonnen, welches ebenfalls durch Gottfried Semper entworfen und unter der Leitung seines ältesten Sohn Manfred Semper errichtet wurde. Am 31.August 1944 erneut geschlossen, fiel sie ein halbes Jahr später der Bombardierung Dresdens durch die Alliierten am 13.Februar 1945 zum Opfer und wurde abermals zerstört. Im Jahre 1977 begann dann der Wiederaufbau. Zum 40 jährigen Jubiläum der Zerstörung fand dann die feierliche Einweihung statt. Als Heimatstätte der sächsischen Staatskapelle, eine der ältesten und renommiertesten Orchester weltweit, bietet die Teilnahme an einer Vorstellung eine tolle Gelegenheit zur Besichtigung der Semperoper, darüber hinaus werden aber auch Führungen angeboten. Neben der prachtvollen Innenausstattung und des prachtvollen Schmuckvorhangs des Opernhauses verfügt dieses über eine Fünf-Minuten-Digitaluhr als Nachbau der durch den Brand zerstörten Variante aus der Kunstuhrenfabrik Gutkaes, durch dessen ehemaligen Mitarbeiter Ludwig Teubner, welcher diese bis zu seinem Tod persönlich wartete. Des Weiteren legte Semper auf die künstlerische Ausgestaltung, welche einen starken historischen Bezug hat, größten Wert, worin eine Vielzahl an Skulpturen und Reliefs resultiert. Detaillierter Ausführungen zur Geschichte des Hauses, den Spielplan der sächsischen Staatskapelle und zu Führungen finden Sie direkt auf der Internetpräsenz der Semperoper.
Ein bedeutendes Bauwerk des Spätbarocks, gebaut von 1710 bis 1728 als Orangerie und Festspielplatz vom Architekten Pöppelmann und dem Bildhauer Permoser. Der Name des Gebäude- und Gartenkomplexes geht auf geht auf die im Mittelalter übliche Bezeichnung für einen Festungsteil zwischen der äußeren und inneren Festungsmauer zurück, auch wenn er diesen Zweck schon zu Baubeginn nie erfüllt hat. Dieses Gesamtkunstwerk aus Architektur, Plastik und Malerei zeugen von der Prachtentfaltung während der Regentschaft des Kurfürsten Friedrich August I., auch August der Starke genannt, welches zunächst als Vorhof für ein neues Schloss angedacht war, wodurch die Bebauung zur Elbseite hin zunächst offen blieb. Mit dem Tod August des Starken wurden diese Pläne aufgegeben. Erst Gottfried Semper schloss den Bau ein Jahrhundert später mit der Sempergalerie ab. Auch den Zwinger trafen die Luftangriffe am 13. Februar 1945 schwer und sorgten für umfassende Zerstörungen. Seit dem Wiederaufbau in den 1950er und 1960er Jahren beherbergt er die berühmte Gemäldegalerie Alte Meister mit der Sixtinischen Madonna, den Mathematisch-Physikalischen Salon und die Porzellansammlung, die bedeutendste und umfangreichste keramische Spezialsammlung der Welt. Umfangreichere Informationen zur Geschichte, Preise und Öffnungszeiten sind auf der Präsenz des Zwingers zu finden.
Beim goldenen Reiter handelt es sich um ein Standbild des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August der Starke, welches als bekanntestes Denkmal und Wahrzeichen Dresdens gilt, und auf dem Neustädter Markt zu finden ist. Die Statue zeigt August den Starken vergoldet, in Überlebensgröße als in eine römische Rüstung gehüllt auf einem sich aufrichtenden Lipizzanerhengst in Richtung seines Königreichs Polen reitend.
„Blaues Wunder“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Loschwitzer Brücke, ein weiteres Wahrzeichen, welche die Dresdener Stadtteile Loschwitz und Blasewitz miteinander verbindet. Sie wurde 1893 als fünfte Elbbrücke in Dresden fertiggestellt und ist diejenige mit der ältesten Bausubstanz, da sie weder im Krieg zerstört, noch aus anderen Gründen Umbaumaßnamen zum Opfer gefallen ist. Das sie der Sprengung durch die auf dem Rückzug befindliche Wehrmacht entgangen ist, ist beherzten Einheimischen zu verdanken, woran bis heute eine Gedenktafel auf Blasewitzerseite erinnert. Die Bezeichnung „blaues Wunder“ geht auf das damalige „Wunder“ zurück, dass diese Brückenkonstruktion trotz ihrer 100m Spannweite keine Strompfeiler in der Elbe benötigte, ergänzt durch die blaue Farbe, ward dieser Beiname geschaffen. Entlang der Brücke befinden sich zahlreiche Ausflugslokale, ein traumhaftes Elbpanorama inklusive.
Das Dresdner Residenzschloss ist ein Renaissancebau in der Innenstadt und war einst das Machtzentrum sächsischen Kurfürsten und Könige. Im 14. Jahrhundert erstmals als Burganlage erwähnt, entstand im 15.Jahrhundert der vierflügelige Schlossbau. Seine Pracht erhielt das Schloss dann durch den Wiederaufbau unter der Regie August des Starken nach der Vernichtung durch einen Brand im Jahre 1701. Auch das Residenzschloss fiel den Angriffen der Alliierten am 13.Februar 1945 zum Opfer, wobei seine rund 500 Säle und Zimmer erneut bis auf die Grundmauern niederbrannten, der größte Teil der kostbaren Innenausstattung ging verloren. 1985 startete der Wiederaufbau als Museumskomplex der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dieser erstreckte sich in Gänze bis ins Jahr 2010, als die englische Treppe und die türkische Cammer im inneren des Schlosses fertiggestellt wurden. Der Museumskomplex umfasst nun das historische Grüne Gewölbe, die Rüstkammer, das Kupferstich-Kabinett und das Münzkabinett. Ausführlichere Informationen bietet die Seite der staatlichen Kunstsammlung Dresden.
Eng verbunden mit dem Dresdener Schloss ist auch der Fürstenzug, ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges, der sich an dessen Außenseite befindet. Der Fürstenzug, aufgetragen auf 23.000 Fließen aus Meißner Porzellan ist 102 Meter lang und stellt die Ahnengalerie der zwischen 1127 und 1904 in Sachsen herrschenden 35 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht der Wettiner dar. Es gilt als größtes Porzellanbild der Welt. Eine Liste mit allen abgebildeten Regenten, samt Querverweisen ist hier zu finden.
- Die katholische Hofkirche
Die katholische Hofkirche in Dresden ist die Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen, sowie die Stadtpfarrkirche Dresdens und wurde durch Gaetano Chiaveri im Zeitraum 1739 bis 1755 im Auftrag des Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen im barocken Stil errichtet. Sie ist der größte Kirchenbau Sachsens. Nach der Bombardierung Dresdens 1945 wurde die Kirch zerstört, wurde aber zwischen 1945 und 1968 wieder aufgebaut. In der Gruft befinden sich 49 Sarkophage der Kurfürsten und Könige des Wettiner Geschlechts, sowie deren Verwandte. Mit Ausnahme von August des Starken, dessen Gebeine ruhen in Krakau, nur ein Gefäß mit seinem Herz wurde nach Dresden gebracht.
Die brühlsche Terrasse ist Teil der Dresdener Befestigungsanlagen und diente zu Beginn militärischen Zwecken. Doch im beginnenden 18. Jahrhundert wurden erste Teile des in etwa 500m lange Elbwalls durch Friedrich August II. an seinen Kabinettsminister Heinrich Brühl verschenkt, welcher dann auch als Namensgeber diente. In den Folgejahren lies dieser durch den Architekten Johann Christoph Knöffel das Areal für die exklusive Nutzung durch die adelige Gesellschaft umgestalten. Heute ist es ein gärtnerisches Kleinod zwischen Carolabrücke und Augustusbrücke, welches jährlich viele Touristen zum flanieren einlädt.
Das Elbufer erstreckt sich natürlich nicht nur über das Stadtgebiet Dresdens, sondern auch darüber hinaus. Wer einen kleinen Einblick in seine Vielfalt gewinnen will, kann die Flotte der sächsischen Dampfschifffahrt nutzen, welche aus dem Zentrums Dresdens in Richtung sächsische Schweiz schippern. Dies nutzt sich auch hervorragend für einen Tagesausflug in eben jenes Gebirge, welches sich vor den Toren Dresdens erstreckt und viele schöne Wanderwege und Aussichten bietet. Einen besonderen Flair hat aber auch ein Spaziergang entlang des Elbufers auf der neustädter Seite, als Teilstrecke eines überregionalen Wander- und Radwegs. Hier genießt man einen wunderschönen Blick auf die Silhouette Dresdens mit Semperoper, Schloss, brühlscher Terrasse und Frauenkirche, welche des Nachts auch sehr schön beleuchtet sind. Des Weiteren finden auf dieser Elbseite gerade im Sommer häufiger Veranstaltungen statt, wie die Dresden Filmnächte am Elbufer oder Konzerte.
…
Und natürlich noch viele weitere mehr. Darüber hinaus verfügt Dresden über zahlreiche Museen, welche aber auf Grund ihrer Vielzahl einen eigenen Beitrag erhalten. Bekannte Beispiele sind das grüne Gewölbe und die Gemäldegalerie der alten Meister, aber auch das Hygienemuseum und die technische Sammlung Dresden.