Camping in der Kulturlandschaft Moritzburg, direkt vor den Toren Dresdens

Schlagwort: Fasanschlösschen

Moritzburg – Ein Spaziergang

Das unweit vom niederen Waldteich entfernte Moritzburg, ist, neben der Möglichkeit einer sehr schönen Radroute, auch sehr gut zu Fuß erkundbar. Die folgende Grafik (Quelle: maps.google.de) gibt einen Überblick über diesen Spaziergang:

SpaziergangMoritzburg

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Barockschloss Moritzburg, auf dessen großen Parkplatz mitten im Zentrum des Ortes auch unser Spaziergang startet. Das Schloss auf seiner künstlich angelegten Insel ist dabei schon direkt ersichtlich. Dabei trägt das Schloss den Namen seines ersten Bauherren, des Kurfürsten Moritz, welcher es im 16. Jahrhundert als Jagdhaus erbauen lies. Doch das heutige Jagdschloss, welches seine barocke Pracht im 18. Jahrhundert erhielt, geht auf August den Starken und seinen Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann zurück, welcher die Umbaupläne verwirklichte. Der Umbau endete dann mit dem Tod August des Starken. Der Kurfürst Friedrich August III., ein Urenkel August des Starken bezog darauf hin Anfang des 19. Jahrhundert die Umgebung des Schlosses stärker in die Gestaltung der Landschaft ein und erschuf den im weiteren Verlauf noch zu entdeckenden Leuchtturm, das Fasanenschlösschen und weitere Bauwerke.  Bekanntheit erhielt es auch als Kulisse für zahlreiche Märchenfilme, unter anderem für den Klassiker 3 Haselnüsse für Aschenbrödel. Es beherbergt Ausstellungen und kann auch durch die Teilnahme an Führungen besichtigt werden. Einen Überblick über aktuelle Ausstellungen, Öffnungszeiten und Preise finden sie hier.

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Unser Spaziergang führt uns weiter durch den Schlosspark, entlang des Schlossteiches mit dem Ziel Fasanenschlösschen.  Es ist Teil der 1728 angelegten Fasanerie des Schlossparks von Moritzburg und durch eine Sichtachse mit dem von dort 2,5 Kilometer entfernten Schloss Moritzburg visuell verbunden. Nach der Zerstörung des Gartens im 7-jährigen Krieg, wurde es nach der Regierungsübernahme 1768 durch den jungen Kurfürsten Friedrich August III., ein Urenkel von August dem Starken, im folgenden Jahr im Stil des Rokoko mit barocken Architekturelementen um einen Etage erweitert wieder aufgebaut. Bis 1945 gehörte die Anlage dem ehemaligen sächsischen Königshaus, mit der Bodenreform erfolgte die Aufteilung des Gartens in unterschiedliche Besitzverhältnisse. Heute unterhält der Freistaat Sachsen den Schlossbetrieb Moritzburg. Neben der Besichtigung des Besucherzentrums gibt es auch hier die Möglichkeit an Führungen teilzunehmen. Unweit des Fasanenschlösschens in Richtung niederer Großteich Bärnsdorf spazierend kann man direkt einen der ältesten Binnenleuchttürme Deutschlands sehen, welcher im späten 18. Jahrhundert als Teil einer Kulisse für nachgestellte Seeschlachten entstand. Dabei ist dies der einzige für diesen Zweck gebaute Leuchtturm in Deutschland. Er entstand in Würdigung der Seeschlacht von Çeşme in welcher russische Schiffe die osmanische Flotte in der östlichen Ägais besiegt haben. Davon beeindruckt lies Friedrich August III. eine ganze Küstenlandschaft am Großteich nachbauen.

Fasanenschlösschen Moritzburg

Fasanenschlösschen Moritzburg

Leuchtturm

Binnenleuchtturm

 

 

 

 

 

 

 

Die wunderschöne Anlage lädt hier auch zum verweilen ein und ist hervorragend für ein Picknick geeignet. Wer im Anschluss lieber eine Pferdekutsche für den Rückweg nutzen möchte kann dies hier tun, denn diese verkehren laufend zwischen Fasanenschlösschen und Moritzburger Schloss. Ansonsten kann man den Weg bequem über die beschriebene Sichtachse zum Parkplatz zurück legen oder ihn durch das umliegende Naherholungsgebiet beliebig erweitern. In letzterem Fall genießt man eine wunderbare Ruhe, mit deutlich weniger Besuchern in wunderbarer Natur. Für eine Stärkung zum Abschluss empfiehlt sich dann noch ein Eis an der kleinen Eisdiele direkt auf dem Parkplatz.