Eine klassische Rad- und Wanderroute führt entlang der Spuren August des Starken innerhalb der Kulturlandschaft Moritzburg, welche unter anderem die Highlights Schloss Moritzburg, sowie das Fasanenschlösschen mit anliegendem Miniaturhafen umfasst.
Wer sein Fahrrad zuhause gelassen hat, kann sich gern bei uns eines leihen. Aber auch zu Fuß ist diese Route sehr gut absolvierbar. Insgesamt handelt es sich um eine 15km lange Tour, die folgende Grafik gibt einen Überblick über den Verlauf der Strecke.
Gestartet wird natürlich am niederen Waldteich, das Gelände verlassen wir am Haupttour und fahren dann ein kurzes Stück auf der nicht stark befahrenen Moritzburger Strasse, bevor wir in noch ruhigere Gefilde abbiegen können und nun eine ganze Weile auf kaum frequentierten Feldwegen durch Wald und Wiesen radeln oder wandern, bis wir einen Damm passieren, welcher den großen und den niederen Großteich Bärnsdorf voneinander trennt.
Auf diesem Damm ist das erste große Ziel schon in Sichtweite, der Leuchtturm des Miniaturhafens am Fasanenschlösschen. Dieser entstand im späten 18. Jahrhundert als Teil einer Kulisse für nachgestellte Seeschlachten. Dabei ist dies der einzige für diesen Zweck gebaute Leuchtturm in Deutschland und gleichzeitig einer der ältesten Binnenleuchttürme. Er entstand in Würdigung der Seeschlacht von Çeşme in welcher russische Schiffe die osmanische Flotte in der östlichen Ägais besiegt haben. Davon beeindruckt lies Friedrich August III. eine ganze Küstenlandschaft am Großteich nachbauen.
Vorbei an der alten Schlossparkmauer kann man nun einen ersten Blick auf das Fasanenschlösschen erhaschen. Es ist Teil der 1728 angelegten Fasanerie des Schlossparks von Moritzburg und durch eine Sichtachse mit dem 2,5 Kilometer entfernten Schloss Moritzburg visuell verbunden. Nach der Zerstörung des Gartens im 7-jährigen Krieg, wurde es nach der Regierungsübernahme 1768 durch den jungen Kurfürsten Friedrich August III., ein Urenkel von August dem Starken, im folgenden Jahr im Stil des Rokoko mit barocken Architekturelementen um einen Etage erweitert wieder aufgebaut. Bis 1945 gehörte die Anlage dem ehemaligen sächsischen Königshaus, mit der Bodenreform erfolgte die Aufteilung des Gartens in unterschiedliche Besitzverhältnisse. Heute unterhält der Freistaat Sachsen den Schlossbetrieb Moritzburg. Neben der Besichtigung des Besucherzentrums gibt es auch die Möglichkeit an Führungen teilzunehmen.
Nähere Informationen sind auf der Internetpräsenz des Schloss Moritzburg erhältlich.
Des Weiteren eignet sich das Terrain hervorragend für etwas Müßiggang und ein Picknick im Freien, wer den großen Picknickkorb zuhause gelassen hat, findet vor Ort entsprechende gastronomische Möglichkeiten.
Gut gestärkt geht es weiter Richtung Frauenteich. Dieser Teil der Route führt ebenfalls über weniger stark frequentierte Feldwege, meist bewaldet und damit auch im Hochsommer noch recht angenehm befahrbar. Nach der Überquerung der Radeburger Strasse wird der rechter Hand liegende Frauenteich bald sichtbar. Dieser ist einer von zahlreichen, künstlich, zur Fischzucht angelegten Karpfenteiche der Teichlandschaft Moritzburg. Durch diese und die naturnahen Waldbestände beherbergen diese eine artenreiche Vogelwelt. An einem am Südwestufer durch die NABU-Gruppe Dresden und dem Naturschutzinstitut Dresden (NSI) angelegter Beobachtungsstand kann ein Blick über den Teich und seine Bewohner geworfen werden, bevor es weiter entlang des Mittelteiches zum großen Ziel der Tour, nach Moritzburg geht. Schon bei der Anfahrt, ist das Wahrzeichen der Stadt Moritzburg auf seiner künstlich angelegten Insel nicht zu übersehen, das Schloss Moritzburg.
Dabei trägt das Schloss den Namen seines ersten Bauherren, des Kurfürsten Moritz, welcher es im 16. Jahrhundert als Jagdhaus erbauen lies. Doch das heutige Jagdschloss, welches seine barocke Pracht im 18. Jahrhundert erhielt, geht auf August den Starken und seinen Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann zurück, welcher die Umbaupläne verwirklichte. Der Umbau endete dann mit dem Tod August des Starken. Der Kurfürst Friedrich August III., ein Urenkel August des Starken bezog darauf hin Anfang des 19. Jahrhundert die Umgebung des Schlosses stärker in die Gestaltung der Landschaft ein und erschuf den oben beschriebenen Leuchtturm, das Fasanenschlösschen und weitere Bauwerke. Bekanntheit erhielt es auch als Kulisse für zahlreiche Märchenfilme, unter anderem für den Klassiker 3 Haselnüsse für Aschenbrödel.
Bevor das direkte Zentrum von Moritzburg mit seinem großen Parkplatz und dem Hauptzugang zum Schloss erreicht wird, liegt etwas unscheinbar rechts an der Meißner Straße der letzte Wohnsitz und Sterbeort Käthe Kollwitz, das gleichnamige Käthe Kollwitz Haus, welches heute ein Museum beherbergt.
Im Zentrum angekommen, kann hier eine Pause in einem der Restaurants oder Eisdielen eingelegt, das sächsische Landesgestüt besichtigt (nach vorheriger Anmeldung) und die Touristenströme beobachtet werden, bevor der Rückweg angetreten wird Richtung niederer Waldteich. Wieder auf etwas ruhigeren Wegen, am Fischerteich und am Steingrundteich entlang , erreicht man nun wieder das Gelände des niederen Waldteich, diesmal über den hinteren Saunaeingang.